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Englisch - Grundkurs bei Herrn Dederichs
von Julia Vosen und Arnhild Althof
Was fällt uns beim Namen PJ ein? Kleiner Mann, der immer so aussieht,
als wäre er gerade aufgestanden und hätte in seiner Müdigkeit die Hose falsch ‘rum
angezogen. Das Deo scheint er auch immer zu vergessen, obwohl seine Wohnung top aussieht,
ohne ein Staubkörnchen.
Genauso charakteristisch wie sein Aussehen ist auch sein Unterricht.
Man könnte aus jeder Abizeitung abschreiben. Der Unterricht fing immer erst nach einigen
Minuten an, obwohl PJ, pünktlich wie die Sonnenuhr in den Raum schlenderte.
Daß seine Stunde meist in der 1. oder 2. stattfanden, war sein Pech. Lustlos
hingen wir in den Bänken und nach und nach trotteten sie alle so herein. Zum
Schluß waren wir nur noch wenige. Die Wenigen blieben allerdings nicht wegen
den rasanten, interessanten Themen, sondern weil sie mußten: 1. wegen Abi, drei
arme Leutchen, die es gar nicht verdient haben, so zu leiden, 2. diejenigen,
die die Note für den Grundkursbereich brauchten. Wir waren nicht gerade ein
Leistungskurs, obwohl die Blätterflut, die über uns hereinbrach, schon LK-Größen
annahm. Aber wer kann nicht solche Blätter zum Auslegen der Mülltonne gebrauchen,
um Papierflieger daraus zu basteln, oder um daraus Zettelchen zwecks Briefkontakt
in der Schule zu machen. PJ aber liebte seine "formal analysis", wir leider
nicht. Zu jedem Buch gab es solche ohne Ende. Die Begriffe wiederholten sich
allerdings ständig: "american way of life", "violence", "darkness", "keywords",
usw. Die Stunden begannen mit der Hausaufgabenkontrolle, wobei die drei Zeilen
zu zwei Fragen vehement verteidigt wurden: "Ich hab’ aber viel mehr geschrieben
als die da.", "Man konnte nicht mehr schreiben.", "Ich hab’ auch noch etwas
anderes zu tun.", "Wissen Sie, wie viele Stunden ich am Tag reiten muß?", "Ich
war letzte Stunde nicht da.", "Keine Zeit, keinen Bock", usw. Dann kam die übliche
Abfolge: "Well, let’s talk about our last lesson, who wants to describe our
results of ...?" (heftige Diskussionen und Gespräche in allen Reihen über alles
andere). Wurde PJ zudringlicher, sozusagen böse, sprach er dann ganz leise,
damit wir auch leise waren und ihm zuhörten. Reichte das auch nicht, wurde irgend
jemand weggesetzt. Der Unterricht begann von neuem: "Well, let’s talk ...",
"Och Herr Dederichs, können wir nicht mal was anderes machen, nicht immer diesen
langweiligen Kram (wie "Tod eines Handlungsreisenden", "The Great Gatsby", besser
bekannt unter "Die große Katze ist bi", Gedichte, usw.)", "Ja! Zum Beispiel
"Herr der Fliegen" oder "Krieg der Sterne", "Oh nein, doch nicht so etwas!"
PJ: "Ja was denn dann! Das Buch (Gedicht, Fabel) ist doch schön .... well, let’s
continue ...". So ging es dann in einem weiter bis es gongte. Dann wurden die
Hausaufgaben verkündet, die keiner mitbekam, da alle mehr oder weniger den Raum
verlassen hatten,
Die Englischkenntnisse von PJ sind nicht gerade überwältigend und so verlernte
man binnen kurzer Zeit alle Kenntnisse, die man je hatte. PJ motivierte zwar
immer wieder zum Mitmachen, doch waren zahlreiche Stunden von Diskussionen mit
Mike, Bandy und Falke/Wilden angefüllt, die genau soviel Interesse am Unterricht
hatten, wie alle anderen auch, nur daß sie es deutlich sagten oder zeigten.
Außerdem hörte sich PJ gerne von Mike alle möglichen interessanten "Prag"-etc.
-geschichten an, denn Mike kann gut erzählen, wovon PJ sich eine Scheibe abschneiden
könnte, denn alle seine Witze waren uralt und irgendwie immer so erzählt, daß
man nicht lachen konnte (2. Spitzname: Versuchskomiker).
Es war viel besser sich mit Tischnachbarn zu unterhalten, als dem Unterricht
zu folgen, so redete PJ immer gegen Wände und zahlreiche Ermahnungen nützten
nichts. Nur an den Noten erkannte man die Unterrichtsbeteiligung. Er benotete
sozusagen gerecht schlecht.
Das Beste bei PJ waren die Kurstreffen. Wir sind immer nach Wiskirchen ins
Chinarestaurant gefahren und sind danach (leider immer ohne ihn) in "Die Zwei"
gefahren. Was wirklich ein Erlebnis ist, ist PJ beim Stäbchenessen zuzusehen!!!
FAZit: Wir hoffen für ihn, daß er bald seine Bananenplantage in Brasilien bekommt!
Dort kann er sich dann erholen!
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