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Sozialwissenschaften - Zusatzkurs bei Herrn Fasche
von Silke Mauß und Sandra Porta
Daß unser Interesse an dem Fach Sozialwissenschaften enorm hoch war (ist?),
zeigte sich bereits in der 11, als nämlich kein solcher Kurs zustande kam. Daher
wurde unsere Stufe zu Beginn der 13 in zwei Pflichtkurse aufgeteilt, die folglich
ziemlich groß waren.
Unsere Begeisterung hielt sich in Grenzen, als wir erfuhren, daß wir von nun
an zweimal wöchentlich das Vergnügen mit Herrn Fasche haben würden. Diesem ersten
kleinen Unmut folgte der Schock, daß unser Lehrer jede Woche ein Referat von
einem von uns zu interessanten Themen aus Politik und Weltgeschichte plante.
Dies wurde dann auch in die Tat umgesetzt und war derart aufschlußreich, daß
viele erst nach dem Vortrag bei Nachfragen des Lehrers das Thema des vorher
gehaltenen Referats erfuhren (oder auch nicht).
Für den Unterricht selber wäre es nützlich gewesen, die "FAZ" oder "Die Welt"
auswendig zu lernen oder wenigstens sämtliche Meldungen der Nachrichtensendungen
aller Sender aufsagen zu können. Daß die meisten aber andere Freizeitbeschäftigungen
bevorzugen, müßte auch Herrn Fasche aufgefallen sein. (Fa: Ihr interessiert
euch für überhaupt nichts!) Dementsprechent verlief auch der Unterricht, der
für den Großteil (alle?) recht langweilig war. Auch die einheitliche Kleidung
Herrn Fasches (grundsätzlich in braunen oder grünen Tönen) brachte kein Leben
in den Unterricht, und so mußten die Schüler, bis auf die an einer Hand aufzählbaren
aktiv Beteiligten, selbst für Abwechslung sorgen. Ein Blick in die Runde bewies
dann, daß die Schüler doch noch über Einfallsrechtum verfügen, denn die Aktivitäten
waren sehr vielseitig. Viele starrten zwar einfach auf ihren Vordermann oder
auf ihren Tisch (was vielleicht auch daran lag, daß es bereits freitags in der
6. Stunde war), manche konnten sich jedoch auch zu höheren Tätigkeiten durchringen,
wie etwa an den Fingernägeln kauen, sinnlose Zeichnungen auf Tischen und Heften
anbringen, an den Haaren rumspielen oder sich einfach nur mit dem Nachbarn unterhalten.
Letzteres war jedoch oft verhängnisvoll, da dies den Kursleiter nach dreimaligen
Ermahnungen nun doch so verärgerte, daß er schließlich ein Stundenprotokoll
(Fa: Wie in der 5. Klasse!) verlangte, das jedoch in der nächsten Stunde meist
längst wieder vergessen war. Obwohl einige Kursteilnehmer fast nie gesehen wurden,
war es erstaunlich, daß von den 27 Schülern eigentlich immer knapp über 20 anwesend
waren.
Für die Notengebung stützte sich Herr Fasche stark auf die Referate und den
Test, mit dem er uns in 13.1 erfreute.
Alles in allem ist unser Lehrer Opfer eines zu großen Kurses geworden, denn
es war ihm einfach nicht möglich, 2? Schüler für den erzwungen Unterricht des
Pflichtkurses zu motivieren. Schaffte man es als Schüler dann doch einmal, längere
Zeit hintereinander zuzuhöhren (sowohl den Referaten als auch Herrn Fasches
Beiträgen), konnte man einiges über die aktuellen Ereignisse in der Weltpolitik
erfahren oder wenigstens erahnen.
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